Geschichte Nicaraguas

Reliefkarte von Nicaragua

Die Geschichte Nicaraguas umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Republik Nicaragua von der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Das zwischen Pazifik und Karibik gelegene Land wurde 1838 ein eigenständiger Staat. Die Unabhängigkeit von der spanischen Kolonialmacht hatte das spätere Nicaragua bereits 1821 erreicht, erst als Teil des Kaiserreichs Mexiko, ab 1823 als Teil der Zentralamerikanischen Konföderation. Die Unterwerfung unter die spanische Kolonialmacht hatte für den größten Teil des Landes 300 Jahre gedauert und mit der weitgehenden Ausrottung der damaligen indigenen Bevölkerung begonnen. Dagegen hatte die nicaraguanische Karibikküste 200 Jahre lang unter britischem Einfluss gestanden (Miskitoküste). In den auf die Unabhängigkeit folgenden gut 170 Jahren war das Land mehrfach Spielball ausländischer Mächte. Es überstand zwei Militärinterventionen der USA 1909–1925 sowie 1926–1933, zeitweise vollständige Abhängigkeit von US-Unternehmen, eine erfolgreiche Revolution in den 1970er Jahren und einen von außen geförderten Bürgerkrieg in den 1980er Jahren. Seit den 1990er Jahren fanden mehrere friedliche Machtwechsel unter demokratischen Bedingungen statt.

Vor Scheinwahlen am 7. November 2021 (Präsidentschaftswahl, Parlamentswahl) ließ Präsident Daniel Ortega sieben mögliche Präsidentschaftskandidaten, mehr als dreißig Aktivisten, Geschäftsleute, Journalisten und politische Analysten festnehmen und das wichtigste Oppositionsbündnis verbieten. Ortega hat eine Familiendynastie geschaffen. Eine der Grundlagen der Macht – und des Reichtums – ist ein staatliches Unternehmen namens Albanisa. Es importiert und handelt unter anderem venezolanisches Erdöl. Ortega ernannte seine Ehefrau Rosario Murillo zur Vizepräsidentin.[1]

  1. Tjerk Brühwiller: Ortega im Machtrausch In FAZ.net 12. November 2021.

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search